3.06.2024
TiK-SH bietet seit einigen Jahren traumapädagogische Schulungsangebote, Coaching und Beratung für pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten, in Kindertagespflege und Familienzentren. In das Angebot fließen etwa 1 Mio Euro Landesmittel jährlich. IBAF ist Träger von TIK.SH im Norden Schleswig-Holsteins, also auch im Flensburger Raum. Das Programm wird in den anderen Landesteilen von dem Deutschen Kinderschutzbund SH und Wendepunkt getragen, so dass das Angebot in ganz Schleswig-Holstein existiert.
Seit 2023 haben wir das Landesprogramm auf Grundschulen und Förderzentren ausgeweitet. Über 5 Mio Euro nehmen wir als Land für das zusätzliche Angebot an Schulen in die Hand. Die Förderung soll bis Ende 2026 laufen. Das ist ein wichtiger Schritt, um die Rahmenbedingungen für die emotionale Gesundheit der Kinder systematisch zu verbessern und Pädagog*innen und Schulsozialarbeit in die Lage zu versetzen belastete Kinder aufzufangen. Für den Bereich Kinderschutz ist TiK-SH Schule eine meiner wichtigsten politischen Erfolge in dieser Legislaturperiode. Den Landtagsbeschluss dazu haben wir bereits Ende 2022 auf den Weg gebracht, die Finanzierung über den Corona-Notkredit über den Finanzausschuss im Frühjahr 2023 und die neue Förderrichtlinie hat das Bildungsministerium zum 1. September 2023 veröffentlicht.
Da es mir sehr wichtig ist meine politischen Initiativen gut im Blick zu behalten und in der Umsetzung auch eng zu begleiten haben Sandra, Falk (Grüner Kreisvorstand FL), mein Büroleiter Klaus und ich uns zum Austausch mit Marie Pagenberg und Markus Hammer von IBAF getroffen. Wir wollten hören wie das Landesprogramm und das Ausrollen auf Schule aktuell läuft und welche Herausforderungen es gibt. Ich habe selten so eine hohe Zufriedenheit mit einer politischen Maßnahme erlebt, umso mehr freut es mich. Laut IBAF gibt es bundesweit kein vergleichbares Angebot und es gibt eine hohe Zuversicht viele Schulen mit TiK-SH erreichen zu können - der angemeldete Bedarf ist bereits jetzt in der Anfangsphase enorm hoch.
Das Grundprinzip der Traumapädagogik lautet „aus gutem Grund". Kinder entwickeln ihre eigene Verhaltensstrategien, um mit Belastungen und Herausforderungen umzugehen und sich emotional zu schützen - ihr Verhalten und Reaktionen haben immer einen Grund. Wenn Pädagog*innen (und auch Eltern) sich diese Haltung aneignen, kann das helfen dem kindlichen Verhalten mit mehr Verständnis zu begegnen und auf die Kinder einzugehen . In der Regel trägt diese Grundhaltung zu einer großen psychischen Entlastung auf allen Seiten bei.
Deshalb war dies auch die geeignete Maßnahme, um auf die hohen Belastungen durch die Corona-Pandemie zu reagieren. Wie uns Ausweitung von TIK SH und auch einer Stärkung der Kinderschutzzentren in der Arbeit mit belasteten Kindern gelungen ist, ist hier nachzulesen.
Vielen Dank an Marie Pagenberg und Markus für das Gespräch und Ihre wertvolle Arbeit und an meine grünen Kolleg*innen für euer Interesse!
Info
Über TIK.SH werden traumapädagogische Schulungen, sowie Coaching und Beratung für pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und Schulen angeboten. Flyer und weitere Infos gibt es hier.
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