Anhörungen im Sozialausschuss
3.11.2022
Meine erste mündliche Anhörung als Landtagsabgeordnete war die zur Coronapolitik im November 2022. Erst im Laufe des Tages wurde mir klar, dass es das erste Mal war, dass auch zivilgesellschaftliche Akteure zu dem Thema angehört wurden. Für uns neue Abgeordnete war es selbstverständlich gewesen auch soziale Verbände anzuhören, doch das war ein Novum. In den vorherigen Anhörungen während der Coronazeit hatte man nur Medizin und Wissenschaft Raum gegeben. Jetzt berichtete auch der Landesfrauenrat zu dem Anstieg von häuslicher Gewalt und dem Rückfall vieler Familien in vorrangig weiblich getragene care-Arbeit. Und der Kinderschutzbund sprach über die Belastungen für viele Kinder durch soziale Isolation.
Die Belastungen für viele Menschen im Umgang mit der Pandemie hatten langfristige gesundheitliche und soziale Folgen. Deshalb haben Jasper und ich uns dafür eingesetzt, dass der Corona-Antrag, der aus der Anhörung resultierte, sich eben nicht nur mit Infektionsschutzmaßnahmen auseinandersetzte, sondern auch Maßnahmen zur sozialen Folgenbewältigung aufnahm. Für mich persönlich ging es dabei um zwei wichtige Punkte:
- die Stärkung der Kinderschutzzentren, wegen steigender Gewalt und Kindeswohlgefährdungen und
- die Ausweitung von TIK SH (Programm zur Traumapädagogik in KiTas) zur Sensibilisierung und Beratung von Fachkräften im Umgang mit traumatisierten und belasteten Kindern auf das System Schule.
Diese Maßnahmen zur psychischen Entlastung und zum Schutz von Kindern und Jugendlichen wurden in den Corona-Antrag aufgenommen und am 24.11.2022 im Landtag beschlossen. Für mich war die Arbeit damit aber noch nicht getan. Monatelang habe ich mich für eine schnelle und konsequente Umsetzung der beiden Punkte eingesetzt und einiges erreicht:
2023 stellt das Land für die Ausweitung von TIK SH 5,2 Millionen Euro bis 2026 zur Verfügung.
Und die Landesförderung der Kinderschutzzentren wurde von 114.000 Euro auf 150.00 Euro pro Zentrum aufgestockt.
Wir haben vier Kinderschutzzentren in Schleswig-Holstein. 2023 besuche ich alle vier Zentren, um zu überprüfen, ob und wie die Mittel in der Praxis auch ankommen und wie Kinder damit unterstützt werden.
Landtagsantrag beschlossen am 24.11.2022:
Beantragung der Mittel im Finanzausschuss: