Die Grüne Landtagsfraktion hat Bürger*innen Ende August zu einer kleinen Segeltour auf der Flensburger Förde eingeladen, um die Zerstörungen des Meeresbodens sichtbar zu machen.
28.08.2025
Dem Meer vor unserer Haustür geht es schlecht: Plastikmüll im Wasser, Überfischung und Dünger aus der Landwirtschaft gefährden das Ökosystem Ostsee zunehmend. Der Sauerstoff- und Salzgehalt sinken immer weiter. Dadurch entstehen so genannte Todeszonen und die Fischbestände gehen weiter zurück.
Auf unserer kleinen Expedition an Bord der "Belle Amie" zu den Ochseninseln haben wir uns angesehen, wie wichtig es ist, die Ostsee stärker zu schützen.
Mit an Bord waren Expert*innen, die uns eindrucksvoll zeigten, warum dieser besondere Naturraum so schützenswert ist – und wie vielschichtig der Schutz sein muss.

Der Biologe Veit Henning von der Uni Hamburg ist mit der Kamera abgetaucht und hat uns die Unterwasserwelt gezeigt. Unter Deck konnten wir seine Live-Bilder vom zerstörten Meeresgrund sehen, welche von der Biologin Caroline Höschle eingeordnet wurden. Die Folgen von Ostseefischerei und Meereserwärmung waren dabei nicht zu übersehen.

Währenddessen hat meine Kollegin Silke Backsen, Fachsprecherin für Naturschutz an Deck erklärt, was wir politisch tun, um die Artenvielfalt in der Ostsee zu erhalten: Im Rahmen des im März 2024 von der Landesregierung verabschiedeten Aktionsplan Ostseeschutz 2030 werden 12,5 % der schleswig-holsteinischen Ostsee unter strengen Schutz gestellt. Zwei Drittel der Fläche sind Naturschutzgebiete, die neu entstehen. Sie sollen zwischen der Mündung der Flensburger Förde und der Schlei, in der südlichen Hohwachter Bucht und westlich von Fehmarn liegen.

Darauf ruhen wir uns aber nicht aus. Die Abfallprodukte aus der Landwirtschaft belasten die Ostsee stark, insebsondere unser Flensburger Förde ist stark belastet. Da müssen wir ran. Die Verbreitung von Stickstoff und Phosphor aus der Landwirtschaft soll um 10 % bis 2030 und weitere 10 % bis 2035 reduziert werden. Zudem sollen Kläranlagen auf den neuesten Stand gebracht werden und künftig weniger Schadstoffe ins Wasser einleiten.
Vielen Dank auch an die Biologin Caroline Höschle, die uns auf der Rückfahrt einen Einblick in ihre Arbeit bei WENIGERISTMEER gegeben hat und uns gezeigt hat, wie man mit dem Manta Trawl Mikroplastik aus dem Meer fischt. Manta-Trawls sind Fanggeräte, bestehend aus einem Holzrahmen und Flügeln, die ein Netz hinter sich herziehen. Dabei sammeln sich im Netz Müll, Plastikstücke und Mikroplastik. All das wird anschließend sortiert und bewertet.
DANKE für die spannenden Einblicke und interessanten Hintergrundgespräche an Bord. Die Ostsee ist ein einzigartiger Naturraum – direkt vor unserer Haustür. Und wir tragen gemeinsam die Verantwortung für ihren Erhalt. Das hat diese Segeltour noch einmal deutlich gemacht.